Geologie der Zinnerzlagerstätte Altenberg
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Das Altenberger Zinnvorkommen ist an eine NNW-SSO-streichende
Querstörungszone des variszischen Gebirges gebunden. Im Zeitalter
des Oberkarbon/ Unterperm drangen vor ca. 270 Millionen Jahren in
dieser von Teplice (CZ) über Zinnwald und Altenberg bis gegen
Dippoldiswalde nachgewiesenen Zone nacheinander verschiedene
Magmaschmelzflüsse ein, die den Granit von Schellerhau, den
Quarzporphyr von Teplice, den Granitporphyr von Altenberg und
zuletzt nur lokal den Zinngranit von Altenberg bildeten.
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Dieser
Zinngranit hat seine besondere Entstehungsgeschichte: Nachdem sich
bei ihm, wie bei jedem Granit, die Gemengteile Feldspat, Quarz und
Glimmer aus der Schmelze ausgeschieden hatten, wurden die Feldspäte
durch die noch verbliebenen heißen Dämpfe und wäßrigen Lösungen zu
Quarz und Glimmer zersetzt. Diese Vorgänge konzentrierten sich
insbesondere auf den oberen Teil des kuppelförmigen Granites, wo
die Dämpfe und Lösungen nicht entweichen konnten. Der Granit wurde
durch die Zersetzung des Feldspates in einen Greisen umgewandelt.
Zusammen mit dieser Umwandlung wurde das Gestein durch das
Abscheiden des Zinns aus den Lösungen vererzt.
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Der Zinnstein ist deshalb im gesamten Greisenkörper, den
man früher in Altenberg auch als "Zwitterstock" bezeichnete,
fein verteilt in unterschiedlichen Konzentrationen vorhanden.
Die Zinngehalte betrugen durchschnittlich 0,3 bis 0,4 % der
gesamten vererzten Gesteinsmasse, stiegen aber in Ausnahmefällen
lokal bis auf 10% an. Der Altenberger Zwitterstock gilt als bedeutendste
Zinnerzlagerstätte des Erzgebirges. |
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Sie besitzt an der
Tagesoberfläche einen Durchmesser von etwa 350 m und reicht
bis in eine Tiefe von 230-240 m. Ihre Flanken fallen nach allen
Seiten steil mit etwa 70° ein.
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Als Besonderheit gilt der Altenberger Pyknit, bei dem es sich um
einen grobstengligen Topas handelt, der durch die Vergreisung
aus den Feldspäten eines ehemaligen Granites gebildet wurde. |
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© by Christina Schröder |