Die Stadtgründung Altenberg
Sage vom Fündigwerden
Die Sage berichtet, daß ein Köhler beim Beräumen
seines Meilers "berglauteres" Zinn fand. Er hatte
seinen Meiler unvermutet auf einem mächtigen
flachen Erzgang errichtet. Durch die Hitze des
Meilers sei aus den Steinen, die er als Unterlage
verwendete, Zinn ausgeschmolzen. Die Kunde vom
Erzfund verbreitete sich schnell und lockte viele
in- und ausländische Bergleute an diesen Ort, die
den Bergbau zu einer schnellen Blüte brachten.
Erster Erzfund um 1440
Tatsächlich betrieben vor allem böhmische Berg-
leute aus dem Gebiet um Graupen, dem heutigen
tschechischen Krupka, nach 1430 Zinnseifen im
Müglitztal. Sie zogen in den Bachläufen weiter
bergan und entdeckten am Fuß des Geisingberges
um 1440 eine ausgedehnte Zinnlagerstätte.
Die Ritter von Bernstein verkünden um 1440
das Fündigwerden in ihren Wäldern
Das Altenberger Gebiet gehörte den Grundherren
von Bernstein auf Schloß Bärenstein.
Der Bergbau auf Zinn unterlag dem niederen
Bergregal, was bedeutete, daß das Verfügungs-
recht über die Bodenschätze beim Grundherren
lag.
Die Herren von Bernstein hatten als Grundbesitzer
selbst auch Anteile an den Zinngruben.
1451 Kurfürst Friedrich II.
verleiht das Stadtrecht
Zur Förderung des Bergbaus und des Gemeinwesens
verlieh der sächsische Kurfürst Friedrich II.,
der Sanftmütige, der jungen Ansiedlung
"off dem geyßingißberg" am 19. 11. 1451
das Stadtrecht, verbunden mit der Gewährung
städtischer und bergbaulicher Privilegien.
Dazu gehörte unter anderem das Marktrecht,
der freie Bezug von Grubenholz, die Einrichtung
von Badestuben und später auch das Brau- und
Schankrecht.
Um 1460 Bau des Aschergrabens
Der Aschergraben ist einer der ältesten
Kunstgräben des Erzgebirges und eine wichtige
Anlage der bergmännischen Wasserwirtschaft.
Seine Länge beträgt 7 Kilometer.
Die Sage berichtet, daß der Graben das Werk
eines zum Tode Verurteilten ist. Er konnte sein
Leben dadurch retten, daß ihm die schwierige
Aufgabe gelang, dem Altenberger Bergbau
Wasser über drei Berge zuzuführen.
1461 Gründung der Bruderschaft der Schützen
und Häuer
Altenberg wurde als wilde und planlose Siedlung
erbaut und besaß aufgrund seiner relativ
geschützten Lage inmitten tiefer Wälder keine
Stadtbefestigung.
Zu Verteidigungszwecken schlossen sich die
Bergleute mit den Schützen zusammen.
1489 Die Stadt "uffn alten Berge"
wird erstmals Altenberg genannt
Im Gegensatz zu einem neu erschlossenen
Bergbaugebiet östlich der Stadt am sogenannten
"Neufang" wurden die bestehenden Gruben und
die dortige Ansiedlung vorerst nur als "Alter Berg"
bezeichnet, woraus sich der spätere Name
Altenberg ableitete.
Die Ansiedlung weitete sich aus,
Bauern und Handwerker siedelten sich in
Altenberg an.
1491 Herzöge Albrecht und Georg von Sachsen
werden Grundherren von Altenberg
Nach ersten Kaufhandlungen 1446 erwarben die
sächsischen Herzöge 1491 den gesamten
Bärensteinschen Besitz, gaben später den größten
Teil wieder an die Bernsteins zurück, trennen jedoch
das Bergbaugebiet Altenberg und Altgeising ab
und erhoben dieses 1502 zum eigenen Amt.
Damit erhielten sie als neue Grundherren volles
Verfügungsrecht über die Zinnvorkommen.